Beschreibung TOUR Modul - für Typolight Designer

Diese Seite ist nicht in die Navigation der Homepage integriert und wird normalerweise über den Link im TL-Forum aufgerufen

Empfehlung:
Bevor Sie die folgenden Erläuterungen lesen, empfehle ich, zunächst in die Rolle eines Normal-Users zu schlüpfen und eine Tour ohne weitere Vorinformationen auszuprobieren.
Zur Lotuskerze Home (Klick)


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Sollten Sie eben die TOUR geradlinig durchgemacht haben, so haben Sie 36 Seiten besucht. Laut der gängigen Statistiken liegt die durchschnittliche Anzahl von Seitenaufrufen bei nur 3 bis 5 Seiten pro Hompage und Besucher. Diese geringe Zahl an Seitenaufrufen ist verständlich, da alle  "klassischen" Navigationskonzepte dem Besucher erhebliche intellektuelle Entscheidungsprozesse im Millisekundenbereich abverlangen.

Üblicherweise werden dem Besucher 5 bis 10 Menüpunkte angeboten. Wenn er sich nun orientieren will, muss er sich zunächst in den Kopf des Webdesigners versetzen und dessen Gliederung verstehen. Dann muss er sich für einen Menüpunkt entscheiden, was gleichzeitig bedeutet, dass er die anderen Menüpunkte zur Kenntnis nehmen muss und sich gegen sie entscheiden muss.
Man stelle sich vor man ginge zu McDonalds und der Verkäufer würde stur folgendes Frageschema abbarbeiten:
  • Wollen Sie einen BigMac? - Antwort: Nein
  • Wollen Sie Pommes? - Antwort: Nein
  • Wollen Sie einen Royal? - Antwort: Nein
  • Wollen Sie eine Apfeltasche? - Antwort: Nein
  • Wollen Sie eine Cola? - Antwort: Nein
  • Wollen Sie eine FischMac? - Antwort: Ja
Das wäre für den Kunden ziemlich nervig. Um in der Analogie zu blieben: Möchte er nun einen weiteren Artikel kaufen, müßte er die selbe Frageprozdur noch einmal über sich ergehen lassen.
Ich gebe zu, dass das ist ein bisschen überspitzt ist, aber nach diesem Prinzip arbeiten aus meiner Sicht die meisten Naviagtions-Menüs. Die Anzahl der Entscheidungs-Varianten gegen die man sich entscheiden muss ist wesentlich höher, als die Anzahl der Varianten für die man sich entscheidet. Es ist nicht verwunderlich, dass die durchschnittliche Anzahl der Seitenaufrufe so gering ist.

Das TOUR-Konzept verfolgt einen anderen Ansatz. Es ist vergleichbar mit einem Bummeln in einer Fußgängerzone oder dem Blättern in einer Zeitschrift. Der Besucher muss für einen Seitenaufruf keine wesentliche Entscheidung treffen außer "nächste Seite" oder "raus". Er klickt einfach auf den TOUR-Button oder er verläßt die Homepage. Die Anzahl der besuchten Seiten erhöht sich dadurch erheblich!

Beschreibung der Elemente
  • BACK: entspricht der Zurück-Funktion des Browsers
  • TOP: Zum Seitenanfang
  • TOUR: zur nächsten veröffentlichten Seite innerhalb Seitenbaums oder zu einer verlinkten Seite (Mitgliederfunktionen werden berücksichtigt)
WICHTIGER ADMIN-HINWEIS: Ein aktivierter Tour-Button, der in Leere führt, erzeugt eine Fehlermeldung. Empfehlung wäre, als erstes eine Stopp-Seite am Ende des Seitenbaumes anzulegen, in der der TOUR-Button deaktiviert ist. Danach kann man mit der Anlage des Seitenbaumes beginnen.

Konzept und Analogie
Man stelle sich vor, man besuche einen Zoo. Zunächst kommt man durch eine Eingangshalle, dann betritt man das Zoo-Gelände und folgt dem Wegweiser. Man bummelt vorbei an den Affen, den Löwen, Elefanten und Zebras. Dann kommt man am Reptilienhaus vorbei. Besucher, die sich dafür interessiern, machen einen Rundgang durch das Haus, die anderen gehen einfach weiter. Darüberhinaus gibt es im Zentrum des Rundweges noch ergänzende Elemente, wie einen Kiosk oder die Toiletten. Diese sind auf sehr kurzem Wege von alle Punkten des Rundganges aus erreichbar und man kommt ohne Umwege von dort aus wieder zum selben Punkt innerhalb der TOUR zurück. Am Ausgang wird man in den Besuchershop des Zoos geführt.

Das TOUR-Konzept entspricht damit viel eher der Idee einer "Benutzer-Führung" als die klassische Navigation. Dort sollte man eher von "Sprung-Angeboten" sprechen.
Die folgende Grafik verdeutlicht das Konzept.


Klassische Navigation versus TOUR-Konzept

1. Klassische Navigation
Die klassische Navigation ergibt ein eher zufälliges taumeln uind torkeln durch die Homepage. Der Besucher reduziert sich auf ein Minimum an Seiten - und zwar auf genau das, was er sucht. Zusächtliche Seiten oder andere Zusatzinformationen, die außerhalb seines direkten Interesses liegen, habe nur wenig Chancen, wahrgenommen zu werden.

2. TOUR Navigation ohne Strukturierung
Falls dem Besucher am Eingang der Homepage das TOUR-Konzept hinreichend erklärt wurde, klickt er sich von Seite zu Seite, bis er das Interesse verliert. Dies wird besonders dann geschehen, wenn er Informationen erhält, die nicht seiner Interessenslage entsprechen, sondern das Spezialinteresse einer besonderen Zielgruppe bedienen.

3. TOUR - strukturiert nach Interessenslage der Zielgruppen
Es gibt grundsätzlich 3 Tour-Arten
Hauptroute: Hier ist beinhaltet die Hauptroute Informationen, die für alle Besucher interessant sein sollten.
Nebenroute: Danaben gibt es Unter- oder Neben-Touren für spezielle Interessenslagen. (Analogie Reptilienhaus)
vrgl. [mehr...] auf folgender Seite http://www.lotus-de.twicer.de/Presse-Infos-Lotuskerzen.html
Es mag für den Normal-Besucher eventuell noch von Interesse sein, dass es Press Releases gibt -  die einzelnen PR-Meldungen sind aber nur für die spezielle Zielgruppe der Publizisten interessant. Wozu also soll man den Besucher damit langweilen. Der Normalbesucher klickt auf TOUR und wird nun über einen extra gesetzten TOUR-Link zur nächsten, für ihn interessanten Seite geführt. Damit überspringt er mehrere Seiten im Seitenbaum. Der Publizist dagegen folgt seiner Nebenroute und kommt dann wieder auf die Ausgangseite zurück.
Sackgasse: Auserdem werden über Quicklinks oder Links innerhalb von Seiten Sackgassen bzw. Einzelseiten angeboten, die wieder zum Ausgangspunkt zurückführen. (Analogie Kiosk / Toilette). Klicken Sie in den Quicklinks "Direkt zu:" auf Impressum. Unten gibt es nur den Back-Button, aber keinen TOUR-Button.

Vorteile

Webdesign generell
Die TOUR erlaubt es Websites mit einer inneren "Dramaturgie" zu gestalten. (Z.B.: Einstieg mit geringer Informationsdichte, Einstimmung, Steigerung, Höhepunkte, Auf Wiedersehen, u.s.w....)

Aus werblicher Sicht
Die Informationseinheiten können verkleinert und auf mehr Seiten verteilt werden. Damit wird die einzelen Information besser verdaulich.
Es ist leichter möglich, dem Besucher neue Inhalte anzubieten, nach denen er nicht gesucht hat.

Statistik - Ausstiegsseite
Die Ausstiegsseiten können über die Webstatistik ermittelt werden. Sie verdienen stets besondere Beachtung. Bei der klassischen Navigation kommt es zu sehr viel mehr zufälligen Ausstiegseiten als bei der TOUR. Ausstiegsseiten innerhalb der TOUR haben höhere Relevanz. Die TOUR bietet somit eine Art natürliches Trichter-Konzept an (vergleiche Google Analytics).

SEO-Vorteile

Unterstellt wird, dass die gängigen Regeln des SEO eingehalten werden (Keyword-URL, KW in Metagtags Description und Titel, Seitentitel und Keywords im Text). Durch die Verteilung der Gesamt-Information auf viele kleine Seiten wird die Anzahl der Suchmaschinen-relevanten Elemente deutlich gesteigert. Die Wesite erhält eine höhere Relevanz und ein besseres Ranking.

Zum Schluss

Nun habe ich genug die Vorteiles diese Navigations-Konzeptes vorgestellt. Es hat sicherlich seine Schwächen und kann nicht alle Problem lösen. Es läßt sich auch sicherlich nicht überall anwenden. Ich bin sehr gespannt auf die Disskussion im Forum.

mit freundliche Grüßen
Thomas Kussmaul (Tomy-K)

PS - ich finde diese Seite persönlich viel zu lang. Sie wäre für mich ein typischer Fall für eine TOUR Navigation. Was meinen Sie dazu?